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Mit dem Dienstrad durch die Altmark

Mit dem Dienstrad durch die Altmark

Fahrradfahren macht Spaß, ist gesund und schont die Umwelt – einige der zahlreichen Gründe, warum die Humanas-Mitarbeitenden seit zwei Jahren über das Unternehmen Fahrräder leasen und dadurch sparen können. Teammitglieder aus den Wohnparks Grieben und Tangerhütte berichten über ihre Erfahrungen.

Rund 70 Mitarbeitende nutzen derzeit das Angebot, sich über Humanas ein Dienstrad zu leasen. So auch Angelique Kreibe, stellvertretende Pflegedienstleiterin im Wohnpark Grieben, und Pflegekraft Diana Pilling aus dem Wohnpark Tangerhütte. Beide waren unter den ersten, die sich Anfang 2023 für ein Dienstrad über Eurorad entschieden haben – und beide setzen auf ein E-Bike.

Bis zu 30 Prozent durch Dienstrad sparen

Im Rahmen des Dienstradleasings können Mitarbeitenden im unbefristeten Arbeitsverhältnis bis zu zwei Räder inklusive Zubehör finanzieren. Insgesamt 78 Diensträder sind das für unsere Mitarbeitenden aktuell. Über das Bruttogehalt wird das Leasing abgerechnet, wodurch weniger Steuern und Abgaben gezahlt werden müssen. Gegenüber dem Direktkauf können dadurch bis zu 30 Prozent gespart werden.

Für die 35-jährige Angelique Kreibe und die 38-jährige Diana Pilling kam das Dienstrad-Angebot seitens Humanas genau zum richtigen Zeitpunkt. Beide brauchten ein neues Fahrrad.

Mit dem Dienstrad durch die Altmark

Im Rahmen des Dienstrad-Leasings von Humanas hat sich Pflegekraft Diana Pilling vom Wohnpark Tangerhütte für ein E-Mountainbike entschieden. Foto: Katharina Hannemann/Humanas

„Ungefähr eine Woche nachdem ich mein Fahrrad im Laden ausgesucht hatte, stand es auch schon zur Abholung bereit. Die Online-Registrierung war einfach und durch die im Leasing-Preis enthaltene Versicherung muss ich mir keine Gedanken über möglicherweise teure Reparaturen machen“, stellt Angelique Kreibe fest. Damit vermeidbare Reparaturen erst gar nicht nötig sind, werden die Diensträder bei einer vorgeschriebenen jährlichen Durchsicht auf Verkehrstüchtigkeit gecheckt.

Ursprünglich wollte Angelique Kreibe ihr Dienstrad für die Fahrten zu ihren Diensten in den Wohnpark nutzen, da kam jedoch ein Ortswechsel dazwischen. „Im November 2023 bin ich vom Wohnpark Tangermünde nach Grieben gewechselt und da ich in Tangermünde wohne, ist mir die Strecke dann doch etwas zu weit“, gesteht die stellvertretende Pflegedienstleiterin und nutzt das geleaste Fahrrad nur für private Besorgungsfahrten. „Deshalb auch die beiden Körbe am Fahrrad“, erklärt Angelique Kreibe. Rund 230 Kilometer sind seither auf ihrem Tacho innerhalb Tangermündes zusammengekommen.

Dienstrad kann ausgelöst werden

Pflegekraft Diana Pilling aus Tangerhütte nutzt das Dienstrad in der wärmeren Jahreszeit sowohl für ihre Arbeitswege als auch privat. „Das sind dann meist Radtouren mit den Kindern, aber manchmal setze ich mich auch allein aufs Rad“, erzählt die 38-Jährige. So sind mittlerweile rund 650 Rad-Kilometer zusammengekommen.

Das Leasing der Diensträder dauert drei Jahre. Und während Angelique Kreibe sich schon ziemlich sicher ist, dass sie dann auf ein neues Modell setzen möchte, plant Diana Pilling ihr E-Mountainbike gegen eine Restzahlung auszulösen.

Mit dem Dienstrad durch die Altmark

Die beiden Fahrradkörbe hat Angelique Kreibe selber an ihrem Dienstrad angebracht und möchte den Platz für ihre Einkäufe nicht missen. Foto: Katharina Hannemann/Humanas

Mit der Heimat verbunden

Mit der Heimat verbunden

Als Teil der Humanas-Philosophie engagieren sich die Wohnparks in ihren Gemeinden, unterstützen Vereine und Institutionen. Dazu gehören vor allem generationsübergreifende Projekte wie die Kooperation mit unserem Wohnpark in der Magdeburger Hans-Grade-Straße und der Evangelischen Grundschule in Magdeburg-Stadtfeld.

Ringe werfen, Bälle fischen oder auch Puzzeln unter freiem Himmel – dieser sonnige Herbstnachmittag bleibt für zwölf Schülerinnen und Schüler der Evangelischen Grundschule Magdeburg und die Bewohnerschaft des Magdeburger Wohnparks in der Hans-Grade-Straße in besonderer Erinnerung. Bei der „Herbstolympiade“ hatte jedes Kind einen Senior oder eine Seniorin an seiner Seite – ein Team, das sich gegenseitig unterstützte und bei Geschicklichkeitsspielen, kleinen Wettkämpfen und kreativen Aufgaben gemeinsam über sich hinauswachsen konnte. Und dieser Besuch ist Teil einer langjährigen Verbindung.

Langjähriger Kontakt zwischen Grundschule und Wohnpark

Seit seiner Eröffnung im Dezember 2019 stehen der Magdeburger Wohnpark in der Hans-Grade-Straße und die Evangelische Grundschule in Kontakt. In der Schule wird eine an christlichen Wertvorstellungen orientierte Erziehungsarbeit geleistet. Dies bedeutet für die Kinder zum einen, dass sie mit ihren individuellen Fähigkeiten und Kompetenzen am Unterrichtsgeschehen teilnehmen und den Unterricht bereichern können. Zum anderen hat die Unterstützung von Begabungen sowie eine musisch-künstlerische Förderung eine besondere Bedeutung. Vor allem während der Corona-Pandemie kam die künstlerische Ausrichtung zum Tragen und die Kooperation wurde gefestigt.

„Die sozialen Aktivitäten der älteren Menschen waren aufgrund der Schutzmaßnahmen stark eingeschränkt“, erinnert sich Anja Leiß, Schulleiterin der Grundschule. „Das alltägliche Leben wurde einsamer und weniger abwechslungsreich.“ Die Kinder haben darauf- hin aufmunternde Briefe oder kleine Gedichte geschrieben, Bilder gemalt und Dekorationen für den Wohnpark gebastelt. Damit schickten sie ein Stück Optimismus und Lebensfreude zu den Bewohnerinnen und Bewohner.

Mit der Heimat verbunden

Die Bewohnerschaft des Wohnparks Hans-Grade-Straße und die Kinder der
Evangelischen Grundschule Magdeburg bildeten Teams bei der „Herbstolympiade“. Foto: Katharina Hannemann/Humanas

Diese Verbindung schenkte beiden Seiten Freude sowie Zuversicht und nach der Pandemie folgten immer wieder Besuche bei Festen sowie gegenseitige Unterstützung bei Projekten. „Kein Wunder, dass diese wunderbare Verbindung auch heute noch Bestand hat“, stellt Pflegefachkraft Nicole Thurau vom Wohnpark-Team der Hans-Grade-Straße fest. „Und schön zu sehen, wie die gemeinsamen Erlebnisse die Verbindung zwischen den Generationen stärkt.“

Generationen lernen voneinander

Diese Stärke wird einmal mehr bei der Herbstolympiade deutlich. „Wir haben uns gegenseitig angefeuert und richtig viel zusammen gelacht“, erzählt Viertklässlerin Johanna, die gemeinsam mit der 71-jährigen Karin Wolff in einem Team war. Wenn Jung und Alt zusammenkommen, sind beste Gewinnchancen vorprogrammiert: Durch ihre Erfahrungen und die Geduld steht die ältere Generation den jungen, aktiven Teilnehmenden mit wertvollen Tipps und Ermutigungen zur Seite.

Und auch für die Feier des 5. Wohnpark-Geburtstages in der Hans-Grade-Straße hatten die Kinder der Evangelischen Grundschule etwas vorbereitet – und das aus gutem Grund, wie Schulleiterin Anja Leiß sagt: „Diese Kooperation ist längst ein Herzensprojekt für uns geworden.“

Mit der Heimat verbunden

Johanna (v.l.), Marla und Joshua von der Evangelischen Grundschule Magdeburg
sind gern bei den unterhaltsamen Tage im Wohnpark dabei. Foto: Katharina Hannemann/Humanas

Gestern, heute, morgen – Humanas im Wandel der Zeit

Gestern, heute, morgen – Humanas im Wandel der Zeit

Der Generationenwechsel bei Humanas ist eingeleitet. Fabian Biastoch ist seit März 2024 neben den gründenden Personen des Pflegeunternehmens, Dr. Jörg Biastoch und Ina Kadlubietz, Geschäftsführer im Familienbetrieb. Im Interview gibt der 35-Jährige Einblicke in die Zukunft.

Welche Meilensteine waren für Humanas die bedeutendsten der Firmengeschichte?
Fabian Biastoch: Das war zum einen die Eröffnung des ersten Wohnparks in Meisdorf im Landkreis Harz im Jahr 2009. Damals war der Wohnpark als klassisches stationäres Pflegeheim konzipiert worden, wurde aber bereits in der humanas-typischen Bauform mit den Einzimmerwohnungen in der sogenannten Wabe und den altersgerechten Zweizimmerwohnungen in den Reihenhäusern errichtet. Mittlerweile gibt es 23 Wohnparks in ganz Sachsen-Anhalt. In all diesen Wohnparks werden die Bewohnerinnen und Bewohner seit 2015 ambulant und teilstationär betreut. Ein Meilenstein, dem 2019 der Start des „echten“ seriellen Bauens mit dem Wohnpark in der Hans-Grade-Straße in Magdeburg folgte. Zwar sehen sich alle Wohnparks sehr ähnlich, doch perfektionieren wir die Bauweise der Wohnparks seither unentwegt, um so effizient wie möglich zu bauen. All diese Meilensteine habe ich allerdings noch mehr oder weniger aus der Ferne beobachtet, da ich ja erst seit 2020 aktiver Teil von Humanas bin.

Was unterscheidet Humanas eigentlich von anderen Pflegeunternehmen?
Das ist zum einen der bungalowartige Baustil mit einer kleinen Zahl von Bewohnerinnen und Bewohnern, aber vor allem die hybride Wohnform aus ambulanter und teilstationärer Pflege. Diese Versorgungsform hat den Vorteil, dass der Eigenanteil für unsere Bewohnerinnen und Bewohner im Vergleich zum klassischen Pflegeheimplatz deutlich geringer ist. Außerdem spielt das Thema Alltagsbegleitung bei Humanas eine große Rolle. Unsere Bewohnerschaft soll den Alltag im Rahmen ihrer Möglichkeiten aktiv mitgestalten, um Fähigkeiten zu erhalten oder sogar wiederzuerlangen.

Freiräume und Selbstorganisation für Mitarbeitende und Bewohnende

Wie stellt Humanas sicher, dass die Bedürfnisse der Bewohnerschaft im Mittelpunkt des Wohnpark-Alltags stehen?
Durch Gespräche. Jedes dieser Gespräche dient auch der Biografiearbeit, die bei Humanas einen besonderen Stellenwert einnimmt. Denn jede Bewohnerin und jeder Bewohner ist unterschiedlich. Bei der Biografiearbeit geht es darum, persönliche Vorlieben und Abneigungen zu erkennen. Diese können beispielsweise das Essen betreffen. Es geht aber auch darum, den bisherigen Alltag der Person kennenzulernen und im Rahmen der Alltagsbegleitung bestmöglich weiterführen zu können. Hier spielt auch der frühere Job eine große Rolle.

Wie fördert Humanas das Engagement in den Wohnparks?
Indem wir Freiräume für Selbstorganisation schaffen – sowohl für die Mitarbeitenden als auch für die Bewohnerschaft. Alle Akteure in den Wohnparks sollen ermuntert werden, sich im Rahmen ihrer Möglichkeiten einzubringen. Was das angeht, werden Freiheiten bei Humanas gefördert. Es wird aber auch gefordert, dass diese Freiräume durch selbst organisierte Formate in den Wohnparks mit Inhalten gefüllt werden.

Humanas hebt sich als Arbeitgeber ab

Welches Thema beschäftigt Humanas zurzeit am intensivsten?
Im Branchenvergleich konnte Humanas über viele Jahre mit höheren Gehältern bei geringerer Wochenarbeitszeit punkten. In den Vorjahren sind die Gehälter in der Pflegebranche gestiegen. Das ist per se natürlich gut, führt aber dazu, dass wir mit unseren Gehältern nicht mehr so deutlich wie einst über dem Branchenschnitt liegen.

Welche Maßnahmen ergreifst Du, um Talente zu werben und langfristig an Humanas zu binden?
Abheben kann sich Humanas als Arbeitgeber in der Branche weiterhin – mit der Vielzahl an Aus- und Weiterbildungsangeboten und einer sehr ausgiebigen Einarbeitung. So möchte Humanas Talente jeden Alters begeistern. Zu diesen Angeboten zählen Fort- und Weiterbildungen beispielsweise als Spezialistinnen und Spezialisten aber auch Ausbildungen. So gibt es viele Kolleginnen und Kollegen, die erst nach einigen Jahren bei Humanas die Fachkraftausbildung angehen. Rund die Hälfte unserer Pflegedienstleitungen hat übrigens ihre PDL-Weiterbildung mit Humanas gemacht oder ist bei uns erstmals in diese Rolle hineingewachsen.

Was sind die größten Herausforderungen für die Pflegebranche in den kommenden Jahren?
Obwohl dringend nötig, wird in nächster Zeit voraussichtlich keine Pflegereform oder ein großes Umdenken kommen – trotz klammer Pflegekassen. Und so wird sich am Grundkonzept der Pflege auch nicht viel ändern. In klassischen Pflegeheimen, wie sie noch immer gebaut werden, sehe ich die Zukunft aber nicht, vielmehr in ambulanten Versorgungsmodellen wie bei Humanas. Herausfordernd für Pflegebedürftige indes wird, dass die Löhne in der Pflegebranche voraussichtlich weiter steigen werden und somit auch die Eigenanteile. Infolgedessen werden künftig immer mehr ältere Menschen auf Sozialhilfe angewiesen sein. Ein Teufelskreis, der durch mehr unternehmerische Freiheit und weniger Regularien durchbrochen werden könnte.

Leitbild wieder stärker in den Mittelpunkt rücken

Was ist Deine Vision für die Zukunft von Humanas in den nächsten Jahren?
Auf meiner Agenda für die kommenden Jahre stehen die weitere Steigerung der Pflegequalität in Kombination mit der Verstärkung der Führungskräftearbeit und der Besinnung auf die Humanas-DNA – unser Leitbild. Humanas möchte neue Maßstäbe in der Personalführung setzen. Dabei stehen mir glücklicherweise ganz viele tolle Kolleginnen und Kollegen zur Seite. Humanas ist zwar bereits eine ansprechende Arbeitgebermarke, die aber noch weiter ausgebaut werden soll – sowohl nach außen als auch nach innen. So kann Humanas innerhalb der Pflegebranche ein Vorbild sein und sie attraktiver machen.

Wird es weitere Wohnparks geben?
Unter Berücksichtigung der genannten Zukunftsvisionen, wird es zwar weitere Humanas-Wohnparks in Sachsen-Anhalt geben, das Wachstum soll aber gesund erfolgen. Geplant sind aktuell zwei Wohnparks. Beide sollen im Landkreis Börde gebaut werden, einer in Irxleben bei Magdeburg, einer in Wefensleben nahe der Landesgrenze zu Niedersachsen. Weitere Wohnparks sind unter anderem im Jerichower Land und in der Altmark denkbar.

Andere Länder, andere Pflege

Andere Länder, andere Pflege

Pflege ist vielfältig, genau wie die Menschen, die in der Pflege tätig sind. Wie sehr sich der Pflegestandard in Deutschland von dem in anderen Ländern unterscheidet, wissen vor allem Menschen mit internationalen Wurzeln. Über die interessantesten Unterschiede zur Pflege in ihren Heimatländern berichten vier Teammitglieder aus den Wohnparks in Tangermünde, Zielitz, Darlingerode und der Ulnerstraße in Magdeburg.

Humanas-Familie besticht durch Vielfalt

Wer in Deutschland pflegebedürftig wird oder es bereits ist, wird vor so manche Herausforderungen gestellt. Zunächst aber stehen Fragen im Raum: Gibt es die Möglichkeit, dass Angehörige die Pflege in der eigenen Häuslichkeit übernehmen? Wie steht es um einen Platz in der ambulanten Tagespflege? Oder ist der Umzug in eine Pflegeeinrichtung der beste Weg? Fragen, die sich Pflegebedürftige und deren Angehörige sicher nicht nur in Deutschland stellen. Aber wie sieht eigentlich die Pflege in anderen Ländern wie Griechenland oder Syrien aus?

Nikolina Jurcevic, Diana Chepchirchir, Kiriaki Schneevoigt und Yacoub Alfares kennen als Teil der Humanas-Familie den Pflege-Alltag in Deutschland genau. Da ihre Wurzeln in anderen Ländern liegen, wissen sie auch, dass das Thema Pflege älterer Menschen längst nicht überall so gehandhabt wird wie hierzulande.

Pflege muss oft aus eigener Tasche bezahlt werden

Während in Deutschland die Versorgung von Pflegebedürftigen – ob in eigener Häuslichkeit, stationär in einem Pflegeheim oder in hybriden Wohnformen wie bei Humanas – eine persönliche Entscheidung ist, wird diese in anderen Ländern eher selten getroffen. „Meine Schwiegereltern in Kroatien haben schon gesagt, dass sie auf keinen Fall ins Pflegeheim wollen“, berichtet Nikolina Jurcevic. Die 33-Jährige stammt aus Kroatien und kam 2016 gemeinsam mit ihrem Mann und den beiden Kindern nach Deutschland, genauer gesagt nach Tangermünde.

Ihre ersten Erfahrungen in der Pflege sammelte sie als Pflegekraft ab 2019 in einer stationären Pflegeeinrichtung. Seit Anfang 2024 ist sie Teil des Humanas-Teams im Wohnpark Tangermünde. „Ich wollte nochmal woanders tätig werden und fühle mich hier sehr wohl“, stellt die 33-Jährige fest. Insbesondere die Alltagsbegleitung bereitet Nikolina Jurcevic viel Freude. „Soweit ich weiß, gibt es sowas in den wenigen Pflegeeinrichtungen, die es in Kroatien gibt, gar nicht“, erzählt sie.

Andere Länder, andere Pflege

Nikolina Jurcevic (r.) aus dem Wohnpark Tangermünde nutzt ihre Kaffeepause gerne für einen Plausch mit Kolleginnen und Kollegen. Foto: Katharina Hannemann/Humanas

Generell gebe es in ihrer Heimat nämlich nur wenige stationäre Pflegeeinrichtungen, ambulante Einrichtungen fast gar nicht. Das liege wohl auch daran, dass pflegebedürftige Menschen in Kroatien im eigenen Zuhause von ihren Kindern oder anderen Angehörigen gepflegt werden wollen – und müssen. „Die Leute müssen alles aus der eigenen Tasche zahlen. Und das Geld für Pflegeheime haben sie auch aufgrund kleiner Renten meist nicht“, erklärt Nikolina Jurcevic, die im Frühjahr 2025 als Unterstützung ihrer Schwiegereltern zurück nach Kroatien gehen will.

Ähnlich sieht es in Griechenland aus – auch über die Altenpflege hinaus. Zwar lebt Kiriaki Schneevoigt schon seit ihrem ersten Lebensjahr in Deutschland, reist aber regelmäßig nach Griechenland, wo sie geboren wurde. „Die Pflege in Griechenland sieht leider Gottes nicht so gut aus“, erzählt die 35-Jährige, die seit 2022 als Pflegekraft im Wohnpark Darlingerode arbeitet.

Soweit ich weiß, gibt es so etwas wie Alltagsbegleitung in den wenigen Pflegeeinrichtungen, die es in Kroatien gibt, gar nicht.

Nicolina Jurcevic, Pflegekraft im Wohnpark Tangermünde

„Ich habe Erfahrungen sammeln können, als mein krebskranker Vater in Griechenland ins Krankenhaus gekommen ist und da waren wir als Familie bei der Pflege gefragt.“ Anders als in Deutschland mussten Kiriaki Schneevoigt und ihre Familie nämlich trotz des Personals vor Ort ihren Vater im griechischen Krankenhaus selbst pflegen. Dazu gehörte beispielsweise das Waschen und die Versorgung mit Inkontinenzmaterial.

Angehörige kümmern sich zumeist um Pflege in der eigenen Häuslichkeit

„Manchmal hat man aber Glück und es gibt nette Schwestern, denen man dann etwas zusteckt und die dann die Pflege mitmachen.“ Denn für gewöhnlich übernehme das Krankenhauspersonal in Griechenland ausschließlich medizinische Leistungen wie die Medikamentengabe, Verbandswechsel oder Injektionen. Die 35-Jährige berichtet, dass es in Griechenland indes nur wenige stationäre Altenpflegeeinrichtungen gebe – ambulante Dienste gar nicht. Dort seien es Nachbarn und Freunde, die den Familien pflegebedürftiger Menschen zur Seite stehen und dafür teils auch entlohnt würden.

Dass ältere Menschen in ihrer Heimat zumeist zu Hause im Kreise der Familie gepflegt und betreut werden, berichtet auch Diana Chepchirchir. Die 27-Jährige stammt aus Kenia und kam 2020 nach Deutschland. Seither wohnt sie in Wolmirstedt und ist seit Dezember 2023 als Pflegekraft im Zielitzer Wohnpark tätig. Und das, obwohl die Mutter einer kleinen Tochter in Kenia die dreijährige Ausbildung zur Pflegefachkraft gemacht und dort auch einige Monate in dem erlernten Beruf gearbeitet hat.

Andere Länder, andere Pflege

Mit Bewohner Martin Ahlers hat Diana Chepchirchir stets viel Spaß. Foto: Katharina Hannemann/Humanas

„Das Anerkennungsverfahren zieht sich und so lange arbeite ich als Pflegekraft“, erklärt Diana Chepchirchir. So gehören neben Betreuungstätigkeiten auch die pflegerischen Tätigkeiten, die sie als solche ausführen darf, zu ihrem Alltag im Wohnpark. „In Kenia dürfen Pflegekräfte aber viel mehr machen“, berichtet die 27-Jährige. Allerdings gebe es in ihrer Heimat auch nur wenige Pflegefachkräfte. „Viele ältere Menschen bleiben in Kenia bei ihren Familien und die Angehörigen kümmern sich“, berichtet Diana Chepchirchir.

Respektvoller Umgang in den Humanas-Wohnparks

So ist die Pflegesituation auch in Syrien, wie Yacoub Alfares aus dem Magdeburger Wohnpark in der Ulnerstraße erzählt. „Angehörige versorgen und pflegen die Menschen“, so der 42-Jährige, der 2015 nach Deutschland gekommen ist. „Manchmal werden sie dabei von Nachbarn oder Freunden der Familie unterstützt. Pflegeheime gibt es gar nicht.“ In Syrien hatte Yacoub Alfares Maschinenbau studiert und in dieser Branche auch gearbeitet. Weil sein Studium in Deutschland aber nicht anerkannt wird, hat der 42-Jährige zunächst in einem Restaurant, dann in einer Autowaschanlage und später in einer anderen Pflegeeinrichtung gearbeitet.

Seit Anfang 2024 ist Yacoub Alfares als Pflegekraft im Wohnpark in der Ulnerstraße tätig. „Die Arbeit bei Humanas gefällt mir sehr gut. Bewohner und Kolleginnen behandeln mich mit Respekt und helfen mir, wenn ich Fragen habe. Das habe ich leider auch schon anders erlebt“, berichtet er. Um seine Sprachkenntnisse stetig zu verbessern, nimmt Yacoub Alfares Deutschunterricht bei Sprachlehrerin Anneliese Schwarzbold Biastoch, die als solche für Humanas tätig ist.

Es ist meistens eine Krankenschwester für 30 bis 40 Personen auf einer Station zuständig, denen sie einfach gar nicht gerecht werden kann.

Kiriaki Schneevoigt, Pflegekraft im Wohnpark Darlingerode

„Am liebsten mache ich ambulante Dienstfahrten“, verrät Yacoub Alfares, der im Zuge dieser Fahrten die Menschen, die nicht im Wohnpark wohnen, betreut und ergänzt: „Auch so etwas kennt man in Syrien gar nicht – zumal es weder eine Kranken- noch Pflegeversicherung wie in Deutschland gibt. Die Menschen in Syrien müssen jeden Arztbesuch selbst zahlen.“

Andere Länder, andere Pflege

Um seine Sprachkenntnisse stetig zu verbessern, bekommt Yacoub Alfares, der aus Syrien stammt, regelmäßig Deutschunterricht von Anneliese Schwarzbold Biastoch. Foto: Katharina Hannemann/Humanas

Die wenigen Pflegeeinrichtungen, die indes in Kroatien, Griechenland und Kenia stehen, werden ähnlich wie in Deutschland von einer Pflegedienstleitung und deren Stellvertretenden geleitet. Beschäftigt werden sowohl Pflegekräfte als auch Pflegefachkräfte, die über mehrere Jahre zu solchen ausgebildet werden. So unterschiedlich die Pflege in den vier Ländern im Vergleich zu Deutschland ist, so ähnlich sind die Wege von möglichem Fachpersonal in die Pflege. Zur dreijährigen Pflegefachkraft-Ausbildung in Kenia gehörten für Diana Chepchirchir neben Schulblöcken, auch die Arbeit in verschiedenen

Fachkräfte- und Nachwuchsmangel in der Pflegebranche nicht nur in Deutschland

Pflegebereichen – ähnlich wie es bei der generalistischen Pflegeausbildung in Deutschland seit 2020 der Fall ist. „Vor dem Start des dritten Ausbildungsjahres musste man sich dann entscheiden, in welchem Bereich man sich spezialisieren möchte. Ich bin letztlich Pflegefachkraft für Psychiatrie geworden“, erzählt die 27-Jährige.

In Kroatien und Griechenland dauert die Ausbildung zur Pflegefachkraft, die ebenfalls aus schulischen und praktischen Einheiten besteht, vier Jahre. Das berichten Nikolina Jurcevic und Kiriaki Schneevoigt. Dadurch, dass die Menschen in Syrien grundsätzlich nicht von Fachpersonal gepflegt werden, gebe es eine entsprechende Ausbildung auch gar nicht, erklärt Yakoub Alfares. Somit herrscht in Syrien auch kein Fachkräfte- und Nachwuchsmangel – im Gegensatz zu Deutschland, Kroatien, Griechenland und Kenia.

Wunsch nach mehr Gelassenheit im Pflegealltag

„Es ist meistens eine Krankenschwester für 30 bis 40 Personen auf einer Station zuständig, denen sie einfach gar nicht gerecht werden kann. Da liegt dann schon mal ein Zugang, an dem Blut heraustropft und man sich fragt, warum niemand kommt. Das ist aber bei dem Versorgungsschlüssel kein Wunder“, erzählt Kiriaki Schneevoigt von einer Situation in einem der griechischen Krankenhäuser und ergänzt: „Ich muss wirklich sagen, dass wir es hier in Deutschland schon sehr gut haben und manchmal auf sehr hohem Niveau jammern.“

Einig sind sich die vier aber, dass die Pflege in Deutschland aus ihrem jeweiligen Heimatland dennoch etwas lernen kann: mehr Gelassenheit. „Wobei es uns und der Bewohnerschaft bei Humanas schon echt gut geht und wir ausreichend Zeit bekommen für all die Dinge, die zum Wohnpark-Alltag gehören“, findet Nikolina Jurcevic.

Andere Länder, andere Pflege

Kiriaki Schneevoigt (l.) wurde in Griechenland geboren und arbeitet seit 2022 als Pflegekraft im Wohnpark Darlingerode. Foto: Katharina Hannemann/Humanas

 

Liebe liegt in der Wohnpark-Luft

Liebe liegt in der Wohnpark-Luft

In den Humanas-Wohnparks lassen sich täglich viel Zuneigung, Liebe und zahlreiche Emotionen erleben. Ein ganz besonderes Gefühl ist dabei die Liebe, die sich in unseren Beispielen aus den Standorten in Ballenstedt, Darlingerode und Zielitz auf unterschiedliche Weise entwickelt hat.

Unverhofft kommt oft

Dass sie einmal als Rentner in den Harz ziehen wollen, stand für Paulo und David Kramer nach einigen Besuchen bei Davids Familie in der Region fest. Dass sie jedoch schneller als gedacht von ihrem damaligen Wohnort Köln nach Ballenstedt ziehen, beide bei einem Unternehmen arbeiten würden, in dem sie ältere Menschen pflegen, und später dann sogar heiraten, haben sie bei ihrem Kennenlernen im März 2009 so noch nicht geahnt. „Aber wir bereuen nichts und fühlen uns hier einfach wohl“, stellt der 53-jährige Paulo Krämer, der als Pflegekraft im Wohnpark Ballenstedt arbeitet, fest. „Ich mag hier besonders das familiäre Flair, dass wir gleich aufgenommen wurden und ich mich nicht verstellen oder gar verstecken muss.“

Besuch im Wohnpark Ballenstedt

Paulo Krämer (r.) bekommt im Wohnpark Ballenstedt regelmäßig Besuch von seinem
Mann David.

So gehört zum Alltag, dass David Krämer seinen Mann auf der Arbeit besucht und Teil der Kaffeerunde unserer Bewohnerschaft ist, bevor der 35-Jährige zur Spätschicht in seinen Wohnpark nach Friedrichsbrunn fährt. Ihr Begrüßungskuss bringt immer Begeisterung und Gesprächsstoff in die Runde. „Aber wir haben hier nur Toleranz und Akzeptanz erlebt – trotz des Generationenunterschieds“, berichtet Paulo Krämer. Nach einem kurzen Update über den Haushalt und die gemeinsamen Tiere verabschiedet sich das Paar, und Ehemann David fährt ins knapp 20 Kilometer entfernte Friedrichsbrunn.

Liebe: Kaffeerunde mit der Bewohnerschaft im Wohnpark Ballenstedt

Im Wohnpark Ballenstedt sitzen
David (M.) und Paulo Krämer in der
Kaffeerunde mit der Bewohnerschaft
zusammen.

Zur richtigen Zeit, am richtigen Ort

Ein Abend mit Musik und Tanz führte Janine Ebert und ihren späteren Ehemann Thomas im März 2005 ebenfalls zusammen. Die Hauswirtschaftsleiterin aus Zielitz lernte zum 30. Geburtstag ihrer Cousine den Mitbewohner des damaligen Freundes vom Geburtstagskind kennen. „Da hat es dann einfach gefunkt“, erzählt die heute 44-Jährige, die früher im Einzelhandel gearbeitet hat. „Und inzwischen haben wir eine Patchwork-Familie mit meinem 24-jährigen Sohn, den Thomas als seinen eigenen komplett angenommen hat, und einem gemeinsamen Sohn, der inzwischen 15 Jahre alt ist.“

Dem Heiratsantrag von Thomas Ebert kurz vor ihrem 30. Geburtstag stimmte Janine damals sehr freudig zu. Dass die beiden neben dem gemeinsamen Privatleben auch einmal ein gemeinsames Arbeitsleben führen würden, damit hatten die beiden nicht gerechnet. Aber kurz nach der Eröffnung des Humanas-Wohnparks in Zielitz hat sie die Leitung der Hauswirtschaft übernommen und Thomas Ebert hat vor Ort als Hausmeister angefangen.

Liebe im Wohnpark Zielitz Ehepaar Ebert

Ehepaar Ebert im Wohnpark in Zielitz. Foto: Humanas

Liebe und Beruf vereint

Dass ein gemeinsames Arbeiten und Zusammenleben klappen kann, haben Paulo und David Krämer kurz nach ihrem Umzug nach Ballenstedt getestet. „Ich war in Köln stellvertretender Filialleiter im Einzelhandel, aber hier war es schwer eine ähnliche Arbeit zu finden“, erinnert sich der 53-jährige Paulo. „Ich hab es dann in der Buchhaltung versucht, doch nur Zahlen und Bücher war mir zu wenig – ich brauche Menschen um mich herum.“ David Krämer schlug ihm vor, auch als Pflegekraft anzufangen.

Durch ein Praktikum konnte Partner Paulo seine eigenen Vorurteile entkräften und begann 2013 im selben Pflegeunternehmen wie der heute 35-Jährige. Nachdem die beiden 2017 nacheinander zu Humanas gewechselt sind, trennte sich zwar ihr Arbeitsweg, „aber gemeinsame Arbeitsorte waren nie Bedingung oder ein Ansinnen von uns“, erklärt der 53-Jährige.

Liebe im Wohnpark Ballenstedt Alltag Sei du selbst

David Krämer (l.) stellt als
Pflegefachkraft die Medikamente und
Ehemann Paulo verteilt sie.

Inzwischen ist Paulo Krämer ein fester Teil des Teams von Pflegedienstleiterin Sylvia Reuß, möchte mit ihr auch von Ballenstedt in den neuen Wohnpark nach Bad Suderode wechseln. Der Bewohnerschaft werden er und Mann David jetzt schon fehlen. „Ich mag die beiden sehr, weil sie einfach die besseren Menschen sind“, sagt Bewohnerin Ingeborg Nickel. „Ich kenne Paulo nun schon seit sechs Jahren und es macht einfach Spaß mit ihm, weil er immer ein Lächeln und ein gutes Wort für jeden hat.“

Bewohnerin Ingeborg Nickel aus Ballenstedt hat David (I.) und Paulo Krämer in ihr Herz geschlossen.

Bewohnerin Ingeborg Nickel aus Ballenstedt hat David (I.) und Paulo Krämer in ihr Herz geschlossen.

Füreinander da sein

Erst vor wenigen Monaten hat sich auch für Eberhard Härtel und seine Bärbel Klapproth einiges an ihrem gewohnten Alltag verändert. Der 88-Jährige hatte mehrere gesundheitliche Probleme, die ihn körperlich stark eingeschränkt haben. „Ich war immer an seiner Seite, habe ihm Brühe und Haferschleim gekocht oder ihn im Krankenhaus besucht“, berichtet seine 83-jährige Lebensgefährtin, deren Tochter in Darlingerode wohnt. „Die Ärzte hatten ihm im vergangenen Jahr das Schlimmste prophezeit, aber damit sollten sie Unrecht haben.“

Das eigenständige Leben ist zwar eingeschränkter, sodass Eberhard Härtel für eine intensivere Betreuung in ein Einzimmerappartement in der Wabe gezogen ist, aber ihr gemeinsames Leben führen die beiden dennoch weiter. „Wir sehen uns täglich, wenn ich ihn besuchen komme – mindestens zum Frühstück, Mittagessen und Abendbrot“, erzählt Bärbel Klapproth. „Dann bringe ich ihm Obst oder besondere Wurst vorbei, bei schönem Wetter fahren wir auch mit dem Rollstuhl raus und verbringen die gemeinsame Zeit, so gut es eben geht.“ „Und wir lassen uns nicht auseinanderbringen“, fügt Eberhard Härtel mit einem Lächeln hinzu.

Gemeinsam stark

Janine und Thomas Ebert wirken so, als ob auch sie nichts auseinanderbringen wird. Den Testlauf des gemeinsamen Arbeitens seit 2020 haben sie mit Bravour gemeistert. „Wir sind alle miteinander ein gutes Team und ergänzen uns gegenseitig“, stellt der 57-Jährige fest. „Für uns beide hat es den Vorteil, dass wir uns mehr sehen, könnten uns theoretisch auch aus dem Weg gehen, aber insgesamt harmoniert und funktioniert das einfach.“

Aus Liebe zum Wohnpark

Dass sich beide einmal um ältere oder auch pflegebedürftige Menschen kümmern würden, war für sie vor ihrem Beginn bei Humanas nicht denkbar. „Ich habe nach einer neuen Herausforderung gesucht und war zum Schnuppertag in verschiedenen Einrichtungen“, erinnert sich die 44-Jährige, die mit Mann Thomas und dem jüngsten Sohn in Colbitz wohnt. „Im Wohnpark Colbitz war ich so begeistert von der Atmosphäre, dass ich im Januar 2016 eigentlich mit dem Ziel, keine Pflege, sondern nur Betreuung zu machen, anfing. Aber nach zwei Wochen sagte ich die Betreuung ab.“ So war sie nach dem Wechsel 2020 in den neueröffneten Wohnpark Zielitz auch für die Pflege geplant, wuchs aber durch personelle Veränderungen in die Rolle der Hauswirtschaftsleiterin hinein.

Ehepaar Ebert im Wohnpark Zielitz

Nach einem anfänglichen Testlauf wusste das Ehepaar Ebert, dass die Zusammenarbeit in Zielitz funktioniert.

„Und ich mache heute eigentlich das, was ich sonst auch zu Hause gemacht habe, mit einem kleinen, aber feinen Unterschied“, erklärt Thomas Ebert, der als Bau- und Möbeltischler mit seinem Vater jahrzehntelang eine Tischlerei betrieben und Humanas durch Besuche auf der Arbeit seiner Frau in Colbitz kennengelernt hat. „Die Dankbarkeit, die einem hier vom Team, Bewohnerschaft oder Angehörigen widerfährt, ist viel, viel größer als das, was ich zuletzt in unserem eigenen Betrieb erlebt habe – und das ist mit Geld nicht zu bezahlen.“ Außerdem kann sich das Ehepaar Ebert nun auch im Arbeitsalltag unterstützen und ergänzt sich insgesamt auf ihre Art gegenseitig. „Ich würde mich als temperamentvoll und energischer bezeichnen, wohingegen Thomas eher der gemütliche Typ ist“, beschreibt Janine Ebert. Außerdem verbinden sie zahlreiche Hobbys wie das Verreisen oder gemeinsame Fahrradtouren und Konzertbesuche, wodurch sie, nachdem die Kinder nun älter sind, die Zweisamkeit wieder neu erlernen.

Die Hochzeitsglocken läuten

Zweisamkeit genießen David und Paulo Krämer zwar regelmäßig, aber 2020 kam es dann auch dazu, dass Pflegekraft Paulo nach einigen Anläufen, auf den Antrag seines Freundes doch mit „Ja“ geantwortet hat. „Ich habe ihm eine Postkarte gestaltet und damit gefragt, ob er mich heiraten will“, erinnert sich David Krämer, der im Wohnpark Friedrichsbrunn eine Ausbildung zur Pflegefachkraft abgeschlossen hat. „Da war ich zu Tränen gerührt und hab gedacht: ‚Ja, warum eigentlich nicht?‘“, ergänzt Ehemann Paulo.

Gesagt, getan: An seinem runden Geburtstag im Januar 2021 heirateten die beiden unter erschwerten Pandemie-Bedingungen in ganz kleinem Kreis. „Aber die Kolleginnen und Kollegen samt Bewohnerschaft aus Friedrichsbrunn und Ballenstedt haben uns vorm Rathaus überrascht“, erzählt der heute 53-Jährige und Ehemann David fügt hinzu: „Und inzwischen sind wir seit 15 Jahren ein Paar und es können und sollen noch mindestens 15 weitere werden.“ Und das Geheimnis einer 15-jährigen, harmonischen Beziehung im Harz? „Na die Liebe“, sagt Paulo Krämer und lacht. „Ich kann es nicht genau sagen, aber ich weiß: David ist einfach der Richtige.“

Ehrenamt bei Humanas: In der Freizeit Gutes tun

Ehrenamt bei Humanas: In der Freizeit Gutes tun

Unsere Teams engagieren sich nicht nur jeden Tag in den Wohnparks, einige von ihnen unterstützen zudem im Ehrenamt in ihrer Freizeit regelmäßig und gezielt Notleidende.

Wenn aus dem Feuerwehrhaus Gröbern am Muldestausee die Sirene ertönt, gehört Silvio Dorandt zu denen, die innerhalb weniger Minuten bereit für den Einsatz sind. Seit mehr als 50 Jahren ist der 63-Jährige ehrenamtlich ein Teil der freiwilligen Feuerwehr: Mit zehn Jahren in der Brandschutztruppe, seit 1977 in der aktiven Feuerwehr. „Anfangs, als wir noch jung waren, haben wir ‚nur‘ Brände gelöscht“, erinnert sich Ehrenamtler Silvio Dorandt, der seit der Eröffnung vom Wohnpark Gröbern als Hausmeister bei Humanas tätig ist. „Inzwischen sind wir für alles Mögliche zuständig – ob technische Hilfeleistung, Wasserrettung mit dem Boot oder Rettung eines Tieres, das gehört alles zu unseren Aufgaben.“

Ehrenamt bei Humanas

Silvio Dorandt ist seit der Eröffnung als Hausmeister im Wohnpark Gröbern tätig. Foto: Humanas

Um die Rettung von Tieren kümmert sich in ihrer Freizeit auch Jenifer Diedrich, die seit 2017 als Personalreferentin ein Teil der Humanas-Familie ist. Seit 16 Jahren ist die 33-Jährige zudem Mitglied des Magdeburger Tierschutzvereins, wurde vor 15 Jahren Vegetarierin und engagiert sich vielerorts für Tierschutz. „Ich bin auf einem Bauernhof mit zahlreichen Tieren aufgewachsen und bekam mit, wie meine Großeltern geschlachtet haben oder im Dorf ungewollte Katzenbabys ‚entsorgt‘ wurden“, erzählt Jenifer Diedrich, die mit ihrem Lebensgefährten in der Altmark wohnt. „In dieser Zeit habe ich meine Empathie gegenüber den Tieren entwickelt und beschlossen, dass ich meinen Beitrag leisten möchte, um Tierleid zu verringern.“

Notfallsituationen besser einschätzen

„Ich will mit meinem Engagement einfach Gutes tun“, erklärt Janine Bleis, die im Wohnpark Heyrothsberge als Pflegekraft tätig ist und nun zudem eine ehrenamtliche Tätigkeit übernommen hat. Im März 2023 hat die zweifache Mutter ihre Ausbildung zur Sanitäterin beim DRK Regionalverband Magdeburg-Jerichower Land e.V. abgeschlossen. „Das gibt mir als Quereinsteigerin zusätzliche Sicherheit, um Notfallsituationen besser einschätzen und dann zielgerichtet helfen zu können“, so die 45-Jährige, die mit ihrem Ehemann in Biederitz wohnt. „Die Einsätze im Verein sind übersichtlich, wir sind dann unterwegs zum Absichern von Messen oder Events und bei Großeinsätzen auf Autobahnen.“ Dank der Einsatzpläne des DRK und Wunschfrei-Tagen im Wohnpark kann die Pflegekraft die Freiwilligenarbeit gut mit der Arbeit bei Humanas regeln.

Ehrenamt bei Humanas

Im Wohnpark verbringt Janine Bleis als Pflegekraft den Alltag mit der Bewohnerschaft. Foto: Humanas

Die Einsätze von Jenifer Diedrich hingegen sind in vielen Fällen nicht planbar. „Vieles im Tierschutz findet auf Zuruf statt, also wenn Bedarf ist, ist man vor Ort und unterstützt – wir sind da untereinander gut vernetzt“, erklärt die Personalreferentin. „Wenn beispielsweise im Gnadenhof Katzeninsel e.V. in Magdeburg Futter oder tatkräftige Unterstützung benötigt wird, fährt man vorbei und hilft.“ Das Gnadenhof-Projekt kümmert sich überwiegend um Tiere, wie Katzen oder auch Pferde und Vögel, aus schlechter Haltung oder die nicht mehr versorgt werden konnten. Dieses, sowie zahlreiche andere Projekte, wie die Futterstelle für Katzen von Jenifer Diedrich selbst, werden durch Spenden und eigene Mittel der Tierschützenden gestemmt. Außerdem braucht es keine Weiterbildung oder Mitgliedschaft, um sich zu engagieren. Anders ist es bei Silvio Dorandts freiwilliger Feuerwehr: „Wir haben derzeit zwölf aktive Mitglieder und wenn wir den Status behalten möchten, müssen wir 40 Ausbildungsstunden im Jahr vor-weisen. Zusätzlich kümmern wir uns um das Gerätehaus, reinigen die Fahrzeuge und die Einsätze selbst kommen auch noch obendrauf.“

Sommer mit rund 50 Einsätzen

Allein in einem trockenen Sommer mit hoher Waldbrandgefahr waren es rund 50 Einsätze. „Aber wenn es nicht gerade ein schlimmer Unfall ist, macht es Spaß“, so der 63-jährige Dreifach-Vater, der sich als Maschinist um das Bereitstellen von Löschwasser kümmert. „Einfach das Helfen und die Kameradschaft sind toll – das ziehe ich auch durch, solange ich kann.“

Ehrenamt bei Humanas

Seit seiner Jugend unterstützt Silvio Dorandt (r.) die freiwillige Feuerwehr in seinem Heimatort. Fotoquelle: Silvio Dorandt

Für Janine Bleis seien Extremsituationen eher nichts. „Gott sei Dank sind meine Einsätze bisher recht ruhig verlaufen“, so die 45-Jährige, die durch einen Bekannten vom DRK auf die Ausbildung und das Ehrenamt aufmerksam wurde. „Für mich war aber die praktische Prüfung echt toll, die Notfallsituationen – das war alles täuschend echt.“ Mitmachen sei zudem einfach, da es überall Kurse gäbe, die neben der Arbeit absolviert werden könnten.

Tieren im Ausland helfen

Engagement im Tierschutz braucht grundlegend zwar keine Ausbildungskurse, dafür aber Zeit. So verbindet Jenifer Diedrich seit etwa acht Jahren ihre Urlaube im Ausland damit Tieren vor Ort zu helfen und Vereine finanziell oder mit Flugpatenschaften zu unterstützen. „Ein einprägsamer Moment war aber, als mir zu Hause eine verwahrloste Katze zugelaufen ist“, erinnert sich die 33-Jährige, die schon während des Studiums zwei Taubenküken aufgezogen hat. „Dass ich diese schwangere Katze aufpäppeln, ihre fünf Babys später gesund aufziehen und vermitteln konnte, war für mich schon etwas ganz Besonderes.“ Katze Suki ist seitdem Teil der Familie geblieben.

Ehrenamt bei Humanas

In ihrer Freizeit und während ihrer Urlaubsreisen versorgt Jenifer Diedrich vernachlässigte und herrenlose Tiere. Fotoquelle: Jenifer Diedrich

Die drei Ehrenamtlichen eint vor allem ihre Fürsorge und Hilfe für Notleidende. „Das liegt mir einfach am Herzen und ich gehe darin auf“, so Jenifer Diedrich und Silvio Dorandt schließt: „Es ist eine Einstellungsfrage – ich nehme mir die Zeit und ziehe durch.“ 

Ehrenamt bei Humanas

Als Personalreferentin kümmert sich Jenifer Diedrich auch um die Aus- und Weiterbildung von Mitarbeitenden. Foto: Humanas

Für ehrenamtliches En-gagement im Verein erhalten Mitarbeitende bei Humanas einen zusätzlichen Urlaubstag je Kalenderjahr. Damit möchten wir einen Teil dazu beitragen, dass das Ehrenamt gestärkt wird. 

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