von Alexandra Borchert | 27. Februar 2025
In einem zweitägigen Grundkurs bereiten Josephien Hahn, zentrale Praxisanleiterin bei Humanas, und Jenifer Diedrich, Expertin für Aus- und Weiterbildung, die neuen Auszubildenden auf den Start mit den Bewohnerinnen und Bewohnern in unseren Wohnparks vor.
Der Übergang von der Schulzeit ins Berufsleben ist ein großer Schritt – gerade beim Schritt in ein so verantwortungsvolles Berufsfeld wie die Pflege von älteren Menschen. Um unseren neuen Auszubildenden den Einstieg zu erleichtern, gibt es seit dem Sommer 2024 einen zweitägigen Workshop für die Nachwuchs-Pflegeprofis. Bei diesem lernen die Azubis alles, was sie in unseren Wohnparks erwartet, sodass sie zukünftig gemeinsam mit unseren Teams den Humanas-Alltag rocken.
Selbstvertrauen für Ausbildung mitgeben
„Unser Ziel ist es, den Humanas-Nachwuchs nicht nur fachlich, sondern auch persönlich zu stärken, damit die Auszubildenden mit Selbstvertrauen und Begeisterung in ihre Ausbildung starten können“, sagt Josephien Hahn, die seit Februar 2018 der Humanas-Familie angehört. Praktische Übungen und der gemeinsame Austausch stehen im Vordergrund. Themen wie Teamarbeit, die Kommunikation mit der Bewohnerschaft sowie ein erster Einblick in pflegerische Abläufe in unserem Wohnpark in Colbitz werden praxisnah vermittelt.
Um die Azubis für „trockene“ Themen wie Hygienestandards, Desinfektion, Rasur-Routine oder sicheren Transfer und richtige Lagerung zu begeistern, erfordert es Kreativität. Experimente mit fluoreszierendem Licht nach dem Händewaschen oder Selbsttests sowie das Erstellen kurzer Videos für Social Media begeistern die neuen Kolleginnen und Kollegen. Humor lockert die meisten Themen auf. So gibt es auch ein „Missgeschicke-Quiz“, bei dem falsche Lagerung oder Hygienefehler zu lustigen, aber lehrreichen Geschichten führen. Bei einem interaktiven Wettbewerb können die Azubis in kleinen Teams erstmals gemeinsam Aufgaben des Humanas-Alltags angehen.
Trockene Themen spannend aufbereitet
„Durch eine Kombination aus Unterhaltung, praktischen Erfahrungen und einem klaren Bezug zur Lebenswelt der Jugendlichen werden selbst vermeintlich trockene Themen zu spannenden Lerninhalten“, erklärt Jenifer Diedrich, die Humanas in Personalfragen bereits seit Juli 2017 unterstützt. „Intern nennen wir diesen Workshop ‚Bootcamp‘ für unsere Azubis“, sagt Praxisanleitung Josephien und lacht. „Aber Alltägliches mit Spannung und Kreativität gemeinsam vermittelt, legt vielleicht den Grundstein für eine erfolgreiche und erfüllende Laufbahn in der Pflege.“
von Bianca Oldekamp | 21. Februar 2025
Fahrradfahren macht Spaß, ist gesund und schont die Umwelt – einige der zahlreichen Gründe, warum die Humanas-Mitarbeitenden seit zwei Jahren über das Unternehmen Fahrräder leasen und dadurch sparen können. Teammitglieder aus den Wohnparks Grieben und Tangerhütte berichten über ihre Erfahrungen.
Rund 70 Mitarbeitende nutzen derzeit das Angebot, sich über Humanas ein Dienstrad zu leasen. So auch Angelique Kreibe, stellvertretende Pflegedienstleiterin im Wohnpark Grieben, und Pflegekraft Diana Pilling aus dem Wohnpark Tangerhütte. Beide waren unter den ersten, die sich Anfang 2023 für ein Dienstrad über Eurorad entschieden haben – und beide setzen auf ein E-Bike.
Bis zu 30 Prozent durch Dienstrad sparen
Im Rahmen des Dienstradleasings können Mitarbeitenden im unbefristeten Arbeitsverhältnis bis zu zwei Räder inklusive Zubehör finanzieren. Insgesamt 78 Diensträder sind das für unsere Mitarbeitenden aktuell. Über das Bruttogehalt wird das Leasing abgerechnet, wodurch weniger Steuern und Abgaben gezahlt werden müssen. Gegenüber dem Direktkauf können dadurch bis zu 30 Prozent gespart werden.
Für die 35-jährige Angelique Kreibe und die 38-jährige Diana Pilling kam das Dienstrad-Angebot seitens Humanas genau zum richtigen Zeitpunkt. Beide brauchten ein neues Fahrrad.

Im Rahmen des Dienstrad-Leasings von Humanas hat sich Pflegekraft Diana Pilling vom Wohnpark Tangerhütte für ein E-Mountainbike entschieden. Foto: Katharina Hannemann/Humanas
„Ungefähr eine Woche nachdem ich mein Fahrrad im Laden ausgesucht hatte, stand es auch schon zur Abholung bereit. Die Online-Registrierung war einfach und durch die im Leasing-Preis enthaltene Versicherung muss ich mir keine Gedanken über möglicherweise teure Reparaturen machen“, stellt Angelique Kreibe fest. Damit vermeidbare Reparaturen erst gar nicht nötig sind, werden die Diensträder bei einer vorgeschriebenen jährlichen Durchsicht auf Verkehrstüchtigkeit gecheckt.
Ursprünglich wollte Angelique Kreibe ihr Dienstrad für die Fahrten zu ihren Diensten in den Wohnpark nutzen, da kam jedoch ein Ortswechsel dazwischen. „Im November 2023 bin ich vom Wohnpark Tangermünde nach Grieben gewechselt und da ich in Tangermünde wohne, ist mir die Strecke dann doch etwas zu weit“, gesteht die stellvertretende Pflegedienstleiterin und nutzt das geleaste Fahrrad nur für private Besorgungsfahrten. „Deshalb auch die beiden Körbe am Fahrrad“, erklärt Angelique Kreibe. Rund 230 Kilometer sind seither auf ihrem Tacho innerhalb Tangermündes zusammengekommen.
Dienstrad kann ausgelöst werden
Pflegekraft Diana Pilling aus Tangerhütte nutzt das Dienstrad in der wärmeren Jahreszeit sowohl für ihre Arbeitswege als auch privat. „Das sind dann meist Radtouren mit den Kindern, aber manchmal setze ich mich auch allein aufs Rad“, erzählt die 38-Jährige. So sind mittlerweile rund 650 Rad-Kilometer zusammengekommen.
Das Leasing der Diensträder dauert drei Jahre. Und während Angelique Kreibe sich schon ziemlich sicher ist, dass sie dann auf ein neues Modell setzen möchte, plant Diana Pilling ihr E-Mountainbike gegen eine Restzahlung auszulösen.

Die beiden Fahrradkörbe hat Angelique Kreibe selber an ihrem Dienstrad angebracht und möchte den Platz für ihre Einkäufe nicht missen. Foto: Katharina Hannemann/Humanas
von Alexandra Borchert | 14. Februar 2025
Als Teil der Humanas-Philosophie engagieren sich die Wohnparks in ihren Gemeinden, unterstützen Vereine und Institutionen. Dazu gehören vor allem generationsübergreifende Projekte wie die Kooperation mit unserem Wohnpark in der Magdeburger Hans-Grade-Straße und der Evangelischen Grundschule in Magdeburg-Stadtfeld.
Ringe werfen, Bälle fischen oder auch Puzzeln unter freiem Himmel – dieser sonnige Herbstnachmittag bleibt für zwölf Schülerinnen und Schüler der Evangelischen Grundschule Magdeburg und die Bewohnerschaft des Magdeburger Wohnparks in der Hans-Grade-Straße in besonderer Erinnerung. Bei der „Herbstolympiade“ hatte jedes Kind einen Senior oder eine Seniorin an seiner Seite – ein Team, das sich gegenseitig unterstützte und bei Geschicklichkeitsspielen, kleinen Wettkämpfen und kreativen Aufgaben gemeinsam über sich hinauswachsen konnte. Und dieser Besuch ist Teil einer langjährigen Verbindung.
Langjähriger Kontakt zwischen Grundschule und Wohnpark
Seit seiner Eröffnung im Dezember 2019 stehen der Magdeburger Wohnpark in der Hans-Grade-Straße und die Evangelische Grundschule in Kontakt. In der Schule wird eine an christlichen Wertvorstellungen orientierte Erziehungsarbeit geleistet. Dies bedeutet für die Kinder zum einen, dass sie mit ihren individuellen Fähigkeiten und Kompetenzen am Unterrichtsgeschehen teilnehmen und den Unterricht bereichern können. Zum anderen hat die Unterstützung von Begabungen sowie eine musisch-künstlerische Förderung eine besondere Bedeutung. Vor allem während der Corona-Pandemie kam die künstlerische Ausrichtung zum Tragen und die Kooperation wurde gefestigt.
„Die sozialen Aktivitäten der älteren Menschen waren aufgrund der Schutzmaßnahmen stark eingeschränkt“, erinnert sich Anja Leiß, Schulleiterin der Grundschule. „Das alltägliche Leben wurde einsamer und weniger abwechslungsreich.“ Die Kinder haben darauf- hin aufmunternde Briefe oder kleine Gedichte geschrieben, Bilder gemalt und Dekorationen für den Wohnpark gebastelt. Damit schickten sie ein Stück Optimismus und Lebensfreude zu den Bewohnerinnen und Bewohner.

Die Bewohnerschaft des Wohnparks Hans-Grade-Straße und die Kinder der
Evangelischen Grundschule Magdeburg bildeten Teams bei der „Herbstolympiade“. Foto: Katharina Hannemann/Humanas
Diese Verbindung schenkte beiden Seiten Freude sowie Zuversicht und nach der Pandemie folgten immer wieder Besuche bei Festen sowie gegenseitige Unterstützung bei Projekten. „Kein Wunder, dass diese wunderbare Verbindung auch heute noch Bestand hat“, stellt Pflegefachkraft Nicole Thurau vom Wohnpark-Team der Hans-Grade-Straße fest. „Und schön zu sehen, wie die gemeinsamen Erlebnisse die Verbindung zwischen den Generationen stärkt.“
Generationen lernen voneinander
Diese Stärke wird einmal mehr bei der Herbstolympiade deutlich. „Wir haben uns gegenseitig angefeuert und richtig viel zusammen gelacht“, erzählt Viertklässlerin Johanna, die gemeinsam mit der 71-jährigen Karin Wolff in einem Team war. Wenn Jung und Alt zusammenkommen, sind beste Gewinnchancen vorprogrammiert: Durch ihre Erfahrungen und die Geduld steht die ältere Generation den jungen, aktiven Teilnehmenden mit wertvollen Tipps und Ermutigungen zur Seite.
Und auch für die Feier des 5. Wohnpark-Geburtstages in der Hans-Grade-Straße hatten die Kinder der Evangelischen Grundschule etwas vorbereitet – und das aus gutem Grund, wie Schulleiterin Anja Leiß sagt: „Diese Kooperation ist längst ein Herzensprojekt für uns geworden.“

Johanna (v.l.), Marla und Joshua von der Evangelischen Grundschule Magdeburg
sind gern bei den unterhaltsamen Tage im Wohnpark dabei. Foto: Katharina Hannemann/Humanas
von Bianca Oldekamp | 31. Januar 2025
Pflege ist vielfältig, genau wie die Menschen, die in der Pflege tätig sind. Wie sehr sich der Pflegestandard in Deutschland von dem in anderen Ländern unterscheidet, wissen vor allem Menschen mit internationalen Wurzeln. Über die interessantesten Unterschiede zur Pflege in ihren Heimatländern berichten vier Teammitglieder aus den Wohnparks in Tangermünde, Zielitz, Darlingerode und der Ulnerstraße in Magdeburg.
Humanas-Familie besticht durch Vielfalt
Wer in Deutschland pflegebedürftig wird oder es bereits ist, wird vor so manche Herausforderungen gestellt. Zunächst aber stehen Fragen im Raum: Gibt es die Möglichkeit, dass Angehörige die Pflege in der eigenen Häuslichkeit übernehmen? Wie steht es um einen Platz in der ambulanten Tagespflege? Oder ist der Umzug in eine Pflegeeinrichtung der beste Weg? Fragen, die sich Pflegebedürftige und deren Angehörige sicher nicht nur in Deutschland stellen. Aber wie sieht eigentlich die Pflege in anderen Ländern wie Griechenland oder Syrien aus?
Nikolina Jurcevic, Diana Chepchirchir, Kiriaki Schneevoigt und Yacoub Alfares kennen als Teil der Humanas-Familie den Pflege-Alltag in Deutschland genau. Da ihre Wurzeln in anderen Ländern liegen, wissen sie auch, dass das Thema Pflege älterer Menschen längst nicht überall so gehandhabt wird wie hierzulande.
Pflege muss oft aus eigener Tasche bezahlt werden
Während in Deutschland die Versorgung von Pflegebedürftigen – ob in eigener Häuslichkeit, stationär in einem Pflegeheim oder in hybriden Wohnformen wie bei Humanas – eine persönliche Entscheidung ist, wird diese in anderen Ländern eher selten getroffen. „Meine Schwiegereltern in Kroatien haben schon gesagt, dass sie auf keinen Fall ins Pflegeheim wollen“, berichtet Nikolina Jurcevic. Die 33-Jährige stammt aus Kroatien und kam 2016 gemeinsam mit ihrem Mann und den beiden Kindern nach Deutschland, genauer gesagt nach Tangermünde.
Ihre ersten Erfahrungen in der Pflege sammelte sie als Pflegekraft ab 2019 in einer stationären Pflegeeinrichtung. Seit Anfang 2024 ist sie Teil des Humanas-Teams im Wohnpark Tangermünde. „Ich wollte nochmal woanders tätig werden und fühle mich hier sehr wohl“, stellt die 33-Jährige fest. Insbesondere die Alltagsbegleitung bereitet Nikolina Jurcevic viel Freude. „Soweit ich weiß, gibt es sowas in den wenigen Pflegeeinrichtungen, die es in Kroatien gibt, gar nicht“, erzählt sie.

Nikolina Jurcevic (r.) aus dem Wohnpark Tangermünde nutzt ihre Kaffeepause gerne für einen Plausch mit Kolleginnen und Kollegen. Foto: Katharina Hannemann/Humanas
Generell gebe es in ihrer Heimat nämlich nur wenige stationäre Pflegeeinrichtungen, ambulante Einrichtungen fast gar nicht. Das liege wohl auch daran, dass pflegebedürftige Menschen in Kroatien im eigenen Zuhause von ihren Kindern oder anderen Angehörigen gepflegt werden wollen – und müssen. „Die Leute müssen alles aus der eigenen Tasche zahlen. Und das Geld für Pflegeheime haben sie auch aufgrund kleiner Renten meist nicht“, erklärt Nikolina Jurcevic, die im Frühjahr 2025 als Unterstützung ihrer Schwiegereltern zurück nach Kroatien gehen will.
Ähnlich sieht es in Griechenland aus – auch über die Altenpflege hinaus. Zwar lebt Kiriaki Schneevoigt schon seit ihrem ersten Lebensjahr in Deutschland, reist aber regelmäßig nach Griechenland, wo sie geboren wurde. „Die Pflege in Griechenland sieht leider Gottes nicht so gut aus“, erzählt die 35-Jährige, die seit 2022 als Pflegekraft im Wohnpark Darlingerode arbeitet.
Soweit ich weiß, gibt es so etwas wie Alltagsbegleitung in den wenigen Pflegeeinrichtungen, die es in Kroatien gibt, gar nicht.
Nicolina Jurcevic, Pflegekraft im Wohnpark Tangermünde
„Ich habe Erfahrungen sammeln können, als mein krebskranker Vater in Griechenland ins Krankenhaus gekommen ist und da waren wir als Familie bei der Pflege gefragt.“ Anders als in Deutschland mussten Kiriaki Schneevoigt und ihre Familie nämlich trotz des Personals vor Ort ihren Vater im griechischen Krankenhaus selbst pflegen. Dazu gehörte beispielsweise das Waschen und die Versorgung mit Inkontinenzmaterial.
Angehörige kümmern sich zumeist um Pflege in der eigenen Häuslichkeit
„Manchmal hat man aber Glück und es gibt nette Schwestern, denen man dann etwas zusteckt und die dann die Pflege mitmachen.“ Denn für gewöhnlich übernehme das Krankenhauspersonal in Griechenland ausschließlich medizinische Leistungen wie die Medikamentengabe, Verbandswechsel oder Injektionen. Die 35-Jährige berichtet, dass es in Griechenland indes nur wenige stationäre Altenpflegeeinrichtungen gebe – ambulante Dienste gar nicht. Dort seien es Nachbarn und Freunde, die den Familien pflegebedürftiger Menschen zur Seite stehen und dafür teils auch entlohnt würden.
Dass ältere Menschen in ihrer Heimat zumeist zu Hause im Kreise der Familie gepflegt und betreut werden, berichtet auch Diana Chepchirchir. Die 27-Jährige stammt aus Kenia und kam 2020 nach Deutschland. Seither wohnt sie in Wolmirstedt und ist seit Dezember 2023 als Pflegekraft im Zielitzer Wohnpark tätig. Und das, obwohl die Mutter einer kleinen Tochter in Kenia die dreijährige Ausbildung zur Pflegefachkraft gemacht und dort auch einige Monate in dem erlernten Beruf gearbeitet hat.

Mit Bewohner Martin Ahlers hat Diana Chepchirchir stets viel Spaß. Foto: Katharina Hannemann/Humanas
„Das Anerkennungsverfahren zieht sich und so lange arbeite ich als Pflegekraft“, erklärt Diana Chepchirchir. So gehören neben Betreuungstätigkeiten auch die pflegerischen Tätigkeiten, die sie als solche ausführen darf, zu ihrem Alltag im Wohnpark. „In Kenia dürfen Pflegekräfte aber viel mehr machen“, berichtet die 27-Jährige. Allerdings gebe es in ihrer Heimat auch nur wenige Pflegefachkräfte. „Viele ältere Menschen bleiben in Kenia bei ihren Familien und die Angehörigen kümmern sich“, berichtet Diana Chepchirchir.
Respektvoller Umgang in den Humanas-Wohnparks
So ist die Pflegesituation auch in Syrien, wie Yacoub Alfares aus dem Magdeburger Wohnpark in der Ulnerstraße erzählt. „Angehörige versorgen und pflegen die Menschen“, so der 42-Jährige, der 2015 nach Deutschland gekommen ist. „Manchmal werden sie dabei von Nachbarn oder Freunden der Familie unterstützt. Pflegeheime gibt es gar nicht.“ In Syrien hatte Yacoub Alfares Maschinenbau studiert und in dieser Branche auch gearbeitet. Weil sein Studium in Deutschland aber nicht anerkannt wird, hat der 42-Jährige zunächst in einem Restaurant, dann in einer Autowaschanlage und später in einer anderen Pflegeeinrichtung gearbeitet.
Seit Anfang 2024 ist Yacoub Alfares als Pflegekraft im Wohnpark in der Ulnerstraße tätig. „Die Arbeit bei Humanas gefällt mir sehr gut. Bewohner und Kolleginnen behandeln mich mit Respekt und helfen mir, wenn ich Fragen habe. Das habe ich leider auch schon anders erlebt“, berichtet er. Um seine Sprachkenntnisse stetig zu verbessern, nimmt Yacoub Alfares Deutschunterricht bei Sprachlehrerin Anneliese Schwarzbold Biastoch, die als solche für Humanas tätig ist.
Es ist meistens eine Krankenschwester für 30 bis 40 Personen auf einer Station zuständig, denen sie einfach gar nicht gerecht werden kann.
Kiriaki Schneevoigt, Pflegekraft im Wohnpark Darlingerode
„Am liebsten mache ich ambulante Dienstfahrten“, verrät Yacoub Alfares, der im Zuge dieser Fahrten die Menschen, die nicht im Wohnpark wohnen, betreut und ergänzt: „Auch so etwas kennt man in Syrien gar nicht – zumal es weder eine Kranken- noch Pflegeversicherung wie in Deutschland gibt. Die Menschen in Syrien müssen jeden Arztbesuch selbst zahlen.“

Um seine Sprachkenntnisse stetig zu verbessern, bekommt Yacoub Alfares, der aus Syrien stammt, regelmäßig Deutschunterricht von Anneliese Schwarzbold Biastoch. Foto: Katharina Hannemann/Humanas
Die wenigen Pflegeeinrichtungen, die indes in Kroatien, Griechenland und Kenia stehen, werden ähnlich wie in Deutschland von einer Pflegedienstleitung und deren Stellvertretenden geleitet. Beschäftigt werden sowohl Pflegekräfte als auch Pflegefachkräfte, die über mehrere Jahre zu solchen ausgebildet werden. So unterschiedlich die Pflege in den vier Ländern im Vergleich zu Deutschland ist, so ähnlich sind die Wege von möglichem Fachpersonal in die Pflege. Zur dreijährigen Pflegefachkraft-Ausbildung in Kenia gehörten für Diana Chepchirchir neben Schulblöcken, auch die Arbeit in verschiedenen
Fachkräfte- und Nachwuchsmangel in der Pflegebranche nicht nur in Deutschland
Pflegebereichen – ähnlich wie es bei der generalistischen Pflegeausbildung in Deutschland seit 2020 der Fall ist. „Vor dem Start des dritten Ausbildungsjahres musste man sich dann entscheiden, in welchem Bereich man sich spezialisieren möchte. Ich bin letztlich Pflegefachkraft für Psychiatrie geworden“, erzählt die 27-Jährige.
In Kroatien und Griechenland dauert die Ausbildung zur Pflegefachkraft, die ebenfalls aus schulischen und praktischen Einheiten besteht, vier Jahre. Das berichten Nikolina Jurcevic und Kiriaki Schneevoigt. Dadurch, dass die Menschen in Syrien grundsätzlich nicht von Fachpersonal gepflegt werden, gebe es eine entsprechende Ausbildung auch gar nicht, erklärt Yakoub Alfares. Somit herrscht in Syrien auch kein Fachkräfte- und Nachwuchsmangel – im Gegensatz zu Deutschland, Kroatien, Griechenland und Kenia.
Wunsch nach mehr Gelassenheit im Pflegealltag
„Es ist meistens eine Krankenschwester für 30 bis 40 Personen auf einer Station zuständig, denen sie einfach gar nicht gerecht werden kann. Da liegt dann schon mal ein Zugang, an dem Blut heraustropft und man sich fragt, warum niemand kommt. Das ist aber bei dem Versorgungsschlüssel kein Wunder“, erzählt Kiriaki Schneevoigt von einer Situation in einem der griechischen Krankenhäuser und ergänzt: „Ich muss wirklich sagen, dass wir es hier in Deutschland schon sehr gut haben und manchmal auf sehr hohem Niveau jammern.“
Einig sind sich die vier aber, dass die Pflege in Deutschland aus ihrem jeweiligen Heimatland dennoch etwas lernen kann: mehr Gelassenheit. „Wobei es uns und der Bewohnerschaft bei Humanas schon echt gut geht und wir ausreichend Zeit bekommen für all die Dinge, die zum Wohnpark-Alltag gehören“, findet Nikolina Jurcevic.

Kiriaki Schneevoigt (l.) wurde in Griechenland geboren und arbeitet seit 2022 als Pflegekraft im Wohnpark Darlingerode. Foto: Katharina Hannemann/Humanas
von Bianca Oldekamp | 16. Dezember 2024
Das Team des neuen Humanas-Wohnparks in Magdeburg-Diesdorf hat seine erste Bewohnerin begrüßt. Gemeinsam mit seinem Stellvertreter Niklas Rehfeldt hat Pflegedienstleiter Ricky Gruß der 85-jährigen Rita Belajew zum Einzug traditionell Brot und Salz überreicht.
Noch bis vor einigen Monaten hat die 85-Jährige allein gelebt. „In einem großen Haus in Dalldorf in der Börde“, berichtet Rita Belajew. Zuletzt aber musste die 85-Jährige, die in Brandenburg an der Havel geboren und aufgewachsen ist, mehrfach ins Krankenhaus. Danach ist sie bei ihrer Tochter Simone Kanefeier in deren Haus in Magdeburg-Ottersleben eingezogen. „Mit anfänglicher Unterstützung durch einen Pflegedienst habe ich meine Mutter betreut – auch dank viel Flexibilität durch meine Selbständigkeit.“
Brot und Salz zum Einzug in Diesdorf
Kürzlich aber stand der Umzug in eine der Einzimmerwohnungen in der sogenannten Wabe des Humanas-Wohnparks an. Zum Einzug gab es für Rita Belajew als erste Bewohnerin natürlich die traditionelle Begrüßung mit Brot und Salz durch Pflegedienstleiter Ricky Gruß und seinen Stellvertreter Niklas Rehfeldt.
Denn mit Blick auf einen schon unlängst gebuchten, mehrwöchigen Urlaub hatten Simone Kanefeier und Mutter Rita Belajew nach einer passenden Lösung für eine altersgerechte Unterbringung in diesem Zeitraum gesucht. „Eine Freundin hatte mir vom neuen Humanas-Wohnpark hier in Diesdorf berichtet“, erzählt Simone Kanefeier. Das Konzept und die Räumlichkeiten haben Mutter und Tochter überzeugt und so ist Rita Belajew kürzlich als erste Bewohnerin in den neuen Magdeburger Humanas-Wohnpark gezogen.
„Ich muss aber dazu sagen, dass der Urlaub ausgefallen wäre, hätten wir den Wohnpark in Diesdorf nicht gefunden – und vor allem gut gefunden“, merkt Simone Kanefeier an. Die Unterbringung im Wohnpark erfolgt im Rahmen einer Verhinderungspflege, wie sie im Ambulanten Bereich zeitweise möglich ist.
Erste Kontakte im Wohnpark geschlossen
Angedacht sei aber, dass Rita Belajew Ende Januar dann zurück zu ihrer Tochter zieht. Doch schon jetzt spiele die 85-Jährige mit dem Gedanken, auch nach dem Urlaub ihrer Tochter im Wohnpark in Diesdorf zu bleiben. „Es ist schön hier und ich habe zu jeder Zeit Menschen um mich rum und muss nie allein sein“, freut sich die 85-Jährige, die erste andere Bewohnerinnen und Bewohner schon kennenlernen konnte. Zudem verrät Rita Belajew, dass sie in ihrer ersten Nacht im Wohnpark richtig gut geschlafen habe. Fest vorgenommen hat sie sich, in der Wohnparkküche mitanzupacken. Sie koche und backe doch noch immer so gerne.
„Wir freuen uns, dass Rita zunächst und vielleicht ja auch über den Urlaub ihrer Tochter hinaus bei uns ist“, sagt Pflegedienstleiter Ricky Gruß. Auch dessen Stellvertreter Niklas Rehfeldt ist froh, Rita Belajew als erste Bewohnerin begrüßen zu dürfen.
Neben den 28 Einzimmer-Appartements in der sogenannten Wabe, gehören zudem drei Reihenhäuser mit insgesamt 28 Zweizimmerwohnungen zum Wohnpark im Magdeburger Stadtteil Diesdorf. Nach der Wabe werden auch die Reihenhäuser in nächster Zeit bezugsfertig sein.